Sitzung:
35. Sitzung des Gemeinderates vom
24.11.2003 25.11.2003
Aktenzahl 04592/2003-MDALTG (Budget-Voranschlag)
Betreff Budget-Voranschlag 2004, Geschäftsgruppe
Bildung, Jugend, Soziales, Information
und Sport
GR Siegi Lindenmayr
(Sozialdemokratische Fraktion des
Wiener Landtags und Gemeinderats):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr
geehrte Frau Vizebürgermeister!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es wird Sie sicher nicht überraschen,
wenn ich einleitend feststelle, dass
die Sozialleistungen, dass das hohe
Niveau der Sozialleistungen in Wien
gesichert ist und auch in Zukunft
gesichert bleiben wird. Auch hier
setzen wir unter schwierigen Rahmenbedingungen
die richtigen Prioritäten.
Was macht mich da so sicher? - An
dieser Stelle ist bereits mehrfach
gesagt worden, und auch in der Öffentlichkeit
ist vom Herrn Bürgermeister und
von der Frau Vizebürgermeisterin
festgehalten worden, dass Wien selbstverständlich
alle vertraglichen und alle gesetzlichen
Leistungen im Sozialbereich gewährleisten
wird. Das werden die Oppositionsparteien
natürlich sicher nicht bestätigen,
aber - und das hat ja eine Rednerin
der FPÖ festgehalten - das ist
nun einmal das Rollenverständnis
in der Demokratie. Die Opposition
sagt immer das Gegenteil dessen, was
die Regierung sagt. (GRin Mag Heidemarie
Unterreiner: Das stimmt aber nicht!
Das machen wir nicht!)
Und noch etwas macht mich sicher:
Wir haben in dieser Geschäftsgruppe
im September über dieses Thema
debattiert, wir haben Anfang November
in einer Dringlichen Anfrage über
dieses Thema debattiert, und auch
gestern in der Generaldebatte war
es ein Schwerpunkt. Es hat sich immer
gezeigt, dass alle Vorwürfe sich
in Luft aufgelöst haben. Es zählt
auch nicht, was hier die Opposition
zu diesem Thema sagt, es zählt
einzig und allein, was die Wienerinnen
und Wiener darüber denken. Die
Wienerinnen und Wiener wissen, dass
Wien um 40 Prozent höhere
Sozialleistungen pro Kopf hat, als
es die andere Bundesländer haben!
(Beifall bei der SPÖ.)
Das hat auch Herr VBgm Rieder gestern
beim Abschluss der Finanzdebatte festgehalten,
dass eben die Wiener Bevölkerung
sehr wohl zwischen der Propaganda
der Opposition und der Realität
in der Stadt Wien unterscheiden kann.
Mich erinnert überhaupt die gesamte
Diskussion an einen seit Monaten laufenden
Fernseh-Werbespot, in dem ein Mann
mit einem Glas Bier in der Hand im
Wirtshaus steht, seine Frau anruft
und sagt: "Schatz, ich komme
später, ich stecke im Stau",
und im Hintergrund machen alle anderen
Gasthausbesucher die typischen Staugeräusche.
Wenn man die Augen zumacht, dann glaubt
man vielleicht wirklich, dass der
Herr im Stau steht und dass alles
stimmt, was er sagt, aber wenn man
die Augen aufmacht, dann sieht man:
Die Realität ist eine ganz, ganz
andere. Genauso ist es auch hier bei
diesem Thema. Die Oppositionsparteien
reden von Sozialabbau, Sozial-Crash,
auch das Wort "Desaster"
ist heute gefallen, oder von Bankrotterklärungen.
Aber das stimmt alles nicht, und die
Wienerinnen und Wiener haben sehr
wohl die Augen offen, nicht so wie
in dem Werbespot, in dem falsche Tatsachen
vorgegaukelt werden.
Tatsache ist, die Stadt wird ihr hohes
soziales Niveau selbstverständlich
halten. Ein soziales Niveau, das sich
durch flächendeckende Kinderbetreuung
auszeichnet, mit sozial gestaffelten
Tarifen und mit den meisten Kinderbetreuungsplätzen
aller Bundesländer. Ein soziales
Niveau, bei dem die Förderung
von Bildung und Ausbildung eine ganz
besondere Rolle spielt. Ein soziales
Niveau, das einen besonderen Schwerpunkt
auf die Unterstützung von Menschen
mit besonderen Bedürfnissen legt.
Und ein soziales Niveau, bei dem die
Frauenförderung einen ganz besonders
hohen Stellenwert hat.
Wien gibt heuer beispielsweise fast
drei Mal so viel für Frauenförderung
aus wie der Bund für ganz Österreich.
Drei Mal so viel wie der Bund für
ganz Österreich! Die Ausgaben
Wiens für Soziales - von der
Sozial- über die Behindertenhilfe,
über die Pflegesicherung, die
Pensionistenwohnhäuser, Essen
auf Rädern, Betreuung zu Hause,
Flüchtlings- und Obdachlosenhilfe
bis hin zur Familienförderung
- ist in den letzten zehn Jahren um
rund 50 Prozent gestiegen. Dass
es im heurigen Sozialbudget Unterschiede
zwischen Budgetvoranschlag und Budgetvollzug
gibt, ist weder ungewöhnlich,
noch ist es Wien-spezifisch. Der Bedarf
im Sozialbereich hängt stark
von der wirtschaftlichen und sozialen
Entwicklung ab, das ist schon gesagt
worden. Auch hier möchte ich
den Finanzstadtrat und Vizebürgermeister
Rieder mit dem zitieren, was er gestern
gesagt hat. Er hat gesagt: Was zählt,
ist nicht die Art und Weise, was zählt,
ist einzig und allein das Ergebnis!
Ich komme zu den Rahmenbedingungen.
Die Rahmenbedingungen im Sozialbereich
sind durch die Verschärfung im
Bund gekennzeichnet. Das wurde ebenfalls
schon ein paar Mal gesagt, und auch
wenn man immer wieder sagt, wir schimpfen
auf den Bund: Das ist nun einmal eine
Tatsache, und diese Rahmenbedingungen
lassen sich nicht einfach wegdiskutieren!
Es ist die Politik dieser Bundesregierung,
die dazu geführt hat, dass es
eine steigende Anzahl von Menschen
gibt, die die sozialen Netze auf Landesebene
in Anspruch nehmen müssen.
In vier Wochen, gestern in einem Monat,
wird Weihnachten schon wieder vorbei
sein. Am Samstag gab es im ORF einen
Beitrag, der einen Vergleich darüber
gebracht hat, wie viel die Haushalte
für Weihnachtsgeschenke ausgeben.
Im Jahr 2000 hat jeder Haushalt 410 EUR
für Weihnachtsgeschenke ausgegeben,
im Jahr 2001 waren es 390 EUR,
also schon 10 EUR weniger, und
im Jahr 2002 waren es nur noch 350 EUR.
Einerseits spürt das natürlich
die Wirtschaft - weniger Umsätze
et cetera -, aber andererseits ist
auch das ein Beweis für die schwierige
wirtschaftliche Situation, in die
die Bundesregierung unser Land gebracht
hat. Die einen, die es sich vielleicht
noch leisten könnten, sind verunsichert
und legen das Geld lieber aufs Sparbuch,
und die anderen können es sich
einfach nicht mehr leisten. Zunehmende
Verarmung in diesem Land seit dem
Jahr 2000, seit dem Antritt dieser
blau-schwarzen Bundesregierung!
Damit komme ich auch schon zur Sozialpolitik
der ÖVP- und FPÖ-Bundesregierung.
Ich möchte erinnern an die fehlende
Kindergartenmilliarde, den Bildungsabbau
durch gleichzeitige Einführung
der Studiengebühren - dadurch
ist ja auf den Universitäten
überhaupt nichts besser geworden,
das war nur zum Stopfen der Budgetlöcher
gedacht -, die Blockade bei der Einrichtung
von Lehrlingsstiftungen und die Streichung
zum Beispiel von Begünstigungen
für Behindertenwerkstätten.
Damit ich nicht ungerecht bin: Es
gibt eine einzige Sozialeinrichtung
auf Bundesebene, die neu ist oder
zumindest angekündigt worden
ist, das ist die Sozialstiftung; später
war es dann als Sozialfonds im Gerede.
In Wahrheit soll es ja nur dazu dienen,
dass der Herr Finanzminister seine
diversen Einnahmen besonders steuerschonend
verwerten kann, und wahrscheinlich
wird das Ganze schlussendlich bestenfalls
bei einer mit Steuergeld oder steuerschonend
geförderten Homepage der Fall
sein. Aber der Herr Finanzminister
hat den Trost, dass die Persilscheine,
die er in diesem Zusammenhang von
ÖVP-Funktionären immer bekommt,
wenigstens nicht meldepflichtig sind
- im Gegensatz zu seinem Aktiendepot.
Ich habe schon auf die politischen
Rahmenbedingungen hingewiesen. Ein
Drittel der Arbeitsplätze befindet
sich in Wien. Durch den Stellenabbau
im öffentlichen Dienst und in
die Krise geratene Unternehmen sind
viele Jobs verloren gegangen. Die
schwierige wirtschaftliche Lage hat
zu einem Anstieg bei den SozialhilfebezieherInnen
geführt, und auch davon ist Wien
ganz besonders betroffen. Aber trotz
dieser sinkenden Einnahmen hat Wien
in diesem Jahr reagiert, und Wien
lässt - im Gegensatz zum Bund
- sicher keinen Crash und keinen Sozialabbau
zu.
Ich möchte noch auf den Anstieg
der Zahl der Sozialhilfebezieherinnen
und -bezieher zu sprechen kommen.
In Wien ist die Zahl der Sozialhilfebezieherinnen
und -bezieher seit dem Antritt der
ÖVP-FPÖ Bundesregierung
um 70 Prozent gestiegen. Die
jährlichen Ausgaben Wiens für
die Sozialhilfe sind um rund 20 bis
30 Millionen EUR höher
als 1999. Hauptursachen sind hohe
Arbeitslosigkeit, Einkommensverluste
und die Arbeitsverhältnisse mit
geringem Einkommen, auch diese sind
stark im Steigen. Betroffen sind in
dem Fall hauptsächlich Frauen,
Kinder, Pensionistinnen und Pensionisten.
Wenig Sinn macht auch die Absicht
der Bundesregierung, die Notstandshilfe
abzuschaffen und in die Sozialhilfe
der Länder einzugliedern. Die
von der Bundesregierung geplante Verlagerung
der Notstandshilfe in die Sozialhilfe
der Länder würde für
die Betroffenen erhebliche Nachteile
mit sich bringen und Wien erhebliche
Mehrkosten verursachen. Im Vorjahr
ist in Österreich die Zahl der
Notstandshilfebezieher und -bezieherinnen
auf fast 83 000 angestiegen.
Das waren um 11 000 mehr als
2001, das bedeutet eine Steigerung
um rund 15 Prozent. Der Kostenaufwand
dafür betrug fast 790 Millionen EUR.
In dieser Größenordnung
müssten also die Länder
und Gemeinden künftig mehr für
die Sozialhilfe aufwenden. Wenn man
es auf Wien umrechnet, müsste
allein Wien den Aufwand für die
Sozialhilfe von derzeit rund 180 Millionen
auf 500 Millionen EUR erhöhen,
also das Sozialbudget verdreifachen.
Wegen dieser Bundesregierung - ich
sage es noch einmal - fast drei Mal
so viel wie heute! Die Eingliederung
der Notstandshilfe in die Sozialhilfe
der Länder ist deshalb vehement
abzulehnen. (Beifall bei der SPÖ.)
Nicht unerwähnt lassen möchte
ich, dass Wien trotz allem versucht,
das Bestmögliche aus dieser Situation
zu machen. Wien hat auch im letzten
Jahr für weitere Qualitätsverbesserungen
gesorgt. Dazu zählt unter anderem
die zügige Fortsetzung der Neuorganisation
der Kundenservicezentren im Bereich
der MA 12.
Wien wird - ich habe das auch ganz
am Anfang gesagt - selbstverständlich
alle gesetzlich garantierten Ansprüche
erfüllen, niemand muss um sein
Geld fürchten! Das kann man nicht
oft genug sagen, weil es auch die
Opposition oft genug sagt. Daher wiederhole
ich das gerne an dieser Stelle: Niemand
in Wien muss um seine gesetzlichen
Ansprüche fürchten! (Beifall
bei der SPÖ.)
Auf einige Bereiche des Sozialressorts
möchte ich jetzt besonders eingehen.
Zum Beispiel der Bereich Kinderbetreuung
hat einen bedeutenden gesellschaftlichen
Stellenwert. Auch hier kann ich feststellen:
Wien hat österreichweit die beste
Kinderbetreuung! Ich werde das auch
gleich ausführen. (GR Heinz Christian
Strache: Auf Niederösterreich
schauen!) Nein, schauen wir es uns
an.
Für die Drei- bis Sechsjährigen
hat Wien einen 97-prozentigen Deckungsgrad,
daher kann man bei den Drei- bis Sechsjährigen
durchaus von einem flächendeckenden
Deckungsgrad bei den Kinderbetreuungseinrichtungen
sprechen. In der Altersgruppe der
Bis-Dreijährigen hat Wien einen
Deckungsgrad von fast zwei Dritteln
an Kinderbetreuungseinrichtungen.
Dazu noch ein anderer Vergleich: Drei
Viertel aller österreichischen
Krippenplätze befinden sich in
Wien.
Aufgrund der sozialen Tarifgestaltung
sind in Wien mehr als ein Drittel
der Kinderbetreuungsplätze gratis,
für Personen mit einem Einkommen
unter 1 000 EUR ist der
Betrag bekanntlich null. Weil aber
die Bundesregierung immer mehr Menschen
- sagen wir es durchaus so: - in die
Verarmung führt, ist dieses Drittel
leider stark steigend. "Leider"
sage ich, weil es das Budget betrifft,
aber Gott sei Dank nicht "leider"
für die Menschen in dieser Stadt,
weil Wien auch hier garantiert vorsorgen
wird.
Insgesamt gibt es in Wien 75 000 Betreuungsplätze.
In privaten Kindertagesheimen sind
es 38 800 Plätze -
das ist der Leistungszukauf -, und
in den 362 städtischen Kindertagesheimen
gibt es 36 200 Plätze.
Wie ich schon einmal gesagt habe,
befinden sich drei Viertel aller Kinderkrippen
in Wien. Die EU-Vorgabe, dass bis
2010 33 Prozent der Unter-Dreijährigen
einen Betreuungsplatz haben müssen,
hat Wien als einziges Bundesland schon
mehr als überschritten. Bei Niederösterreich
werden wir sehen, wann sie das schaffen.
Wien fördert private gemeinnützige
Kinderbetreuungseinrichtungen mit
einem Gesamtvolumen von 50 Millionen EUR
- entsprechende Zahlen habe ich oben
schon erwähnt - sowie 400 ganztägige
Betreuungsplätze bei Tageseltern.
Bei den Öffnungszeiten gibt es
ein Pilotprojekt. Normalerweise erfolgt
die Betreuung während des ganzen
Jahres von 6.30 bis 17.30 Uhr,
bei Bedarf von 6 bis 18 Uhr.
An fünf verkehrsgünstigen
Standorten gibt es als Pilotprojekt
erweiterte Öffnungszeiten bis
20 Uhr.
Mir liegt das Koalitionsübereinkommen
zwischen ÖVP und GRÜNEN
aus Oberösterreich vor, und daraus
möchte ich ganz kurz etwas zitieren,
weil ja immer Vergleiche mit anderen
Bundesländer gefordert werden.
Genau diese Vergleiche machen mich
in Wien auf jeden Fall sicher. Da
steht zum Beispiel: "Ziel ist
der bedarfsorientierte flächendeckende
Ausbau qualitativer Ganztagskinderbetreuungseinrichtungen
für alle Altersstufen zwischen
eineinhalb und zwölf Jahren"
- das ist also in Oberösterreich
erst ein Ziel - "und darüber
hinaus öffnen wir die Kindergärten
für die Unter-Dreijährigen".
Da frage ich: Was ist jetzt mit den
Unter-Dreijährigen?
Etwas später heißt es dann:
"Wir streben freie Fahrt ür
Kinder in Oberösterreich an.
In einem ersten Schritt soll bei den
Teilnehmerbetrieben am Verkehrsverbund
die Freifahrt für Kinder unter
zehn Jahren vereinbart werden."
Wenn ich berücksichtige, dass
es in Wien die Schulfreifahrt für
alle Schüler gibt und dass in
Wien alle Unter-15-Jährigen am
Wochenende und in den Ferien gratis
fahren dürfen, muss ich sagen:
Auch hier macht der Vergleich von
Wien mit anderen Bundesländern
sicher, auch an dieser Stelle ist
Wien führend! (Beifall bei der
SPÖ.)
Zum Thema Kinderbetreuung fällt
der FPÖ immer nur ein: Kindergeld.
Da gibt es eine Studie des WIFO, die
ganz deutlich besagt, dass das Kindergeld
in der derzeitigen Form die Frauen
vom Arbeitsmarkt zurück an den
Herd gedrängt hat. Das ist eine
Entwicklung, die den Frauen langfristig
die Eigenständigkeit nimmt und
sie in die berufliche Sackgasse führt.
Die SPÖ tritt unverändert
für eine Vereinbarkeit von Familie
und Beruf ein, und genau deshalb ist
der flächendeckende Ausbau von
Kinderbetreuungseinrichtungen besonders
wichtig. (In Richtung ÖVP:) Sie
sind aufgefordert, die fehlende Kindergartenmilliarde
bei ihren KollegInnen auf Bundesebene
einzufordern. (Beifall bei der SPÖ.)
Drei Bereiche möchte ich noch
erwähnen: Sport, Bäder sowie
Information und Bürgerservice.
Zumindest der letzte Punkt ist ja
noch überhaupt nicht erwähnt
worden.
Wien ist selbstverständlich auch
eine Stadt des Sports. Hier ist die
Sportförderung kurz andiskutiert
worden. Die Behauptung, dass alle
Dachverbände weniger erhalten,
ist einfach falsch. Die ASKÖ
bekommt 80 000 EUR weniger,
sie bekommt allerdings mehr an Direktsubvention.
Aber alle anderen Vereine bekommen
um einiges mehr, nämlich ASVÖ
bekommt 11 400 EUR mehr
als 2002, die UNION bekommt 5 500 EUR
mehr als 2002, und der Wiener Fußballverband
mit 550 Mannschaften in ganz
Wien, also mit den meisten Sportlern
und auch mit der größten
Nachwuchsarbeit, bekommt 170 000 EUR
mehr als 2002.
Wien fördert den Breitensport
auf umfassender Ebene. Neben den Fördermitteln
für die Breitensportvereine unterstützt
die Stadt Wien die Vereine auf andere
Art, so zum Beispiel durch die Subventionierung
von Hallenmieten. Die Stadt Wien betreibt
selbst Sporthallen und Sportplätze,
die sie, wie auch zahlreiche Turnsäle
in den Schulen, für Breitensportler
zu besonders günstigen finanziellen
Konditionen zur Verfügung stellt.
Im Gegensatz zum Bund, der jüngst
die Benützungsgebühren für
seine Objekte zur Sportausübung
drastisch erhöht hat, sind die
Benützungsentgelte in den Einrichtungen
der Stadt Wien geradezu gering.
Hinweisen möchte ich auch auf
die zahlreichen gut funktionierenden
Partnerschaften im Sportbereich zwischen
Schulen der Stadt Wien und Sportvereinen.
Es gibt in vielen Bereichen eine enge
Zusammenarbeit, etwa beim Eishockey,
Fußball oder Volleyball. Mit
diesem Modell zur Förderung des
Breitensports hat Wien weit über
die Stadtgrenzen hinaus beachtliche
Anerkennung gefunden.
Auch die Fußball-Europameisterschaft
im Jahr 2008 war schon kurz unser
Thema. Einerseits bedeutet es, dass
die U-Bahn bis zum Stadion führen
wird. Aber für unser Ressort
bedeutet es, dass die erste Rate von
rund 2 Millionen EUR bereits
im kommenden Jahr im Budget vorgesehen
ist.
Was passiert mit diesen 2 Millionen EUR?
- Es muss der Pressebereich umgebaut
werden - man erwartet ja wesentlich
mehr Journalisten aus der gesamten
Welt -, und um das zu kompensieren,
muss die Zahl der Sitzplätze,
damit eben die Zahl von 50 000
aufrechterhalten werden kann, ebenfalls
wieder ausgebaut werden. Und dafür
sind diese 2 Millionen EUR
als erste Rate vorgesehen.
Was die städtischen Bäder
betrifft, so hat hiezu ein Vorredner
der ÖVP nur die typische kapitalistische
Sichtweise vertreten und von Defizit
et cetera gesprochen. Er vergisst
aber ganz, dass die städtischen
Bäder eine soziale Einrichtung
sind. Für uns Sozialdemokraten
sind städtische Bäder eine
soziale Einrichtung! (Beifall bei
der SPÖ. Zwischenruf des GR Walter
Strobl.) - Das ist eben der Unterschied
in der Sichtweise.
Folgende bauliche Maßnahmen
sind im Jahr 2004 vorgesehen:
Der Abschluss der denkmalgeschützten
Gebäudesanierung im Gänsehäufel,
Blocksauna und Kneippanlagen im Hallenbad
Brigittenau, Beach-Volley-ball im
Döblinger Bad und weitere Sanierungen
in städtischen Bädern.
Zur Attraktivierung werden der Bäderbus-Shuttle-dienst
ausgebaut, Unterhaltungs- und Animationsprogramme
in Familienbädern eingeführt,
und in den Sommerbädern wird
die Beach-Animation eingeführt
beziehungsweise weiter ausgebaut.
Und in den städtischen Hallenbädern
werden die Kinderspielnachmittage
wegen des großen Erfolgs im
vergangenen Jahr und auch die Pool-Gymnastik
im Jahr 2004 weitergeführt
und ausgebaut.
Wien ist auch die Stadt der Information
und des Bürgerdienstes als Service
für die Wiener Bevölkerung.
Beim Bürgerdienst stehen derzeit
20 Bürgerdienststellen,
die Stadtinformation und drei Mobilbüros
zur Verfügung. Die Stadtinformation
erstellt laufend Informationslisten
über Veranstaltungen - derzeit
besonders aktuell: Weihnachtsmärkte,
Silvesterveranstaltungen und Ähnliches
- und führt die Veranstaltungsdatenbank
weiter.
Beim Amtsblatt der Stadt Wien wird
es eine Einnahmenreduktion geben,
es wird weniger oft erscheinen, durch
das In-Kraft-Treten des Bundesvergabegesetzes.
Aber Wien reagiert hier durch verstärkten
Ausbau der Information über das
Internet. Der Web-Auftritt der Stadt
Wien hat bereits derzeit weit über
20 000 Seiten, die Anzahl der
Zugriffe ist ständig steigend,
und auch europaweit wird der Web-Auftritt
von wien.at in sehr beachtlichem Ausmaß
aufgenommen.
Ich möchte zum Schluss kommen
und zusammenfassen: Die Stadt Wien
hält ihr hohes Sozialniveau.
Die zusätzlich erforderlichen
Mittel für Sozialausgaben in
der Höhe von 63 Millionen EUR
- das haben wir bei einer Sitzung
bereits behandelt - sind bereitgestellt.
Und auch wenn die Bundesregierung
das zunehmend schwerer macht: Auch
für das kommende Jahr 2004
sind die Mittel gesichert, und Wien
wird seine Aufgaben erfüllen.
Dafür garantieren wir Sozialdemokratinnen
und Sozialdemokraten! (Beifall bei
der SPÖ.) |