Der folgende Artikel
erschien in der sozialdemokratischen
Zeitschrift "Zukunft" im Mai 1993.
Manche Passagen würde ich heute - über
ein Jahrzehnt später - anderes
formulieren, insbesondere jene über
Vorwahlen.
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Parteireform - Die unendliche Geschichte
Wir in der SPÖ leben in einer Scheinwelt
Es herrscht weitgehend Konsens darüber,
daß Strukturen und Organisationsabläufe
in der SPÖ seit Jahrzehnten aus
Gewohnheit oder Bequemlichkeit "weitervererbt"
werden, obwohl die "rauhe Wirklichkeit"
außerhalb der Partei eine ganz
andere ist als zu jener Zeit, als
diese Strukturen weitgehend festgelegt
wurden.
Die heutige Parteistruktur entspricht
weitgehend der von 1945 und diese
wiederum basiert auf Vorstellungen,
wie sie Ende des vergangenen Jahrhunderts
skizziert und in den Jahren vor 1914
festgeschrieben wurde (Michael Schacherl,
Franz Skaret 1909). Kurz zusammengefaßt
kann man festhalten, daß sich
das Auftreten der Arbeiterschaft in
der Mitte des vorigen Jahrhunderts
fast ausschließlich in spontanen
Aufständen äußerte.
Ein zielgerichtetes und organisiertes
Vorgehen gab es nicht, schon gar nicht
vorherige Absprachen. Die unorganisierte
Arbeiterschaft hatte daher nicht die
geringste Chance gegen die gutausgebildete
"Organisation" von Staatsmacht,
Militär und Polizei. Bestrebungen,
gemeinsame Aktionen, Versammlungen,
etc. durchzuführen - also die
nächste Phase einer Organisation
zu erreichen -, konnte die Staatsmacht
auf Dauer jedoch nicht wirklich verhindern.
Rituale
Das neue Vereins- und Versammlungsgesetz
von 1867 bestimmte nun für die
nächsten Jahrzehnte den Ablauf
von Parteiversammlungen, die geringste
Abweichung vom vorgeschriebenen Ablauf
konnte zur Auflösung der Versammlung
führen. Die Auswirkungen dieser
Vorschriften sind - so behaupte ich
- auch heute noch, über 100 Jahre
später, bemerkbar. Wir Sozialdemokraten
haben im Laufe unserer
Geschichte "Tagesordnungen"
(von der Eröffnung bis zu Allfälliges),
Vorsitzführungen ("... ich
übernehme den Vorsitz und ersuche
den Obmann um seinen Bericht ...")
verinnerlicht und ritualisiert.
Auch die vielfach praktizierte Unart,
daß der jeweilige Vorsitzführende
das gehörte Referat in wenigen
Worten nochmals zusammenfaßt,
bevor die Diskussion freigegeben wird,
geht auf diese Zeit zurück. Damals
war das allerdings nötig, denn
nicht immer konnten die Teilnehmer
die Ausführungen auch inhaltlich
verstehen (übrigens trifft das
auch manchmal heute noch zu, da liegt's
aber eher am Redner).
Steigende Mitgliederzahlen einerseits
beziehungsweise Wahlmißerfolge
bei den Reichsratswahlen andererseits
machten ein neuerliches Überdenken
der Organisationsform notwendig. Die
Sozialdemokratie befand sich am Übergang
von der - lose organisierten - Bewegung
am Weg zur Massenpartei. 1909 setzte
sich die sogenannte "Straßen-
und Häuserorganisation"
durch, nicht zuletzt
auf Druck der starken Wiener Organisation.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit
lag nicht mehr im Straßen- sondern
im Wahlkampf. Das Eintragen in Wählerverzeichnisse
- von der Behörde zusätzlich
erschwert - bildete die Haupttätigkeit.
Auch das hat sich bis zur Gegenwart
erhalten. Die sogenannte
Reklamationsfrist wird heute von der
Bevölkerung überhaupt nicht
wahrgenommen, die Parteiorganisation
entfaltet jedoch eine rege "Scheintätigkeit"
mit dem Kontrollieren der Listen,
Eintragungen diverser Vermerke, etc.
Die Einführung der Sprengelorganisation
(und darauf aufbauend der Sektion)
als kleinste Einheit der Organisation
war aber bereits damals nicht die
einzig mögliche Alternative.
Michael Schacherl widmet im Jahr 1909
den "Problemen der Parteiorganisation"
breiten Raum, wegen der fast unglaublichen
Übereinstimmung auch acht Jahrzehnte
später sei hier etwas ausführlicher
zitiert: "... die Parteiorganisation
ist fast überall auf den zufälligen
Ertrag von Festen und Unterhaltungen
angewiesen ... die Arbeiter entrichten
durch überhöhten Bierkonsum
für sich und nicht erschienene
Kollegen höhere Beiträge
...".
Nun, wie viele Sektionen und Ortsorganisationen
sind auch heute noch auf die Spendenerträge
bei Veranstaltungen angewiesen, um
Porto, Miete oder Wahlfonds zu begleichen?
Schacherl schreibt weiters über
die Tätigkeit der Vertrauenspersonen:
"... die politische Aufklärung
wird nicht erzielt, weil der Vertrauensmann
gar keine Zeit hat, sich mit den 50
oder 100 Organisierten, die er Sonntag
besucht und Geld einkassiert, in Gespräche
einzulassen. Den Vertrauensmännern
muß das Einkassieren abgenommen
werden, da dies übereinstimmend
als das Unangenehmste empfunden wird.
Der Vertrauensmann soll als Gebender
und nicht als Nehmender in die Wohnung
kommen. Er soll ein
Flugblatt bringen, eine kleine Broschüre,
einen Wahlaufruf, wenn eine Wahl vor
der Tür steht. Die Arbeit als
Agitator soll von der Arbeit des Einkassierens
getrennt werden."
Keine Änderung
Er fordert dann weiters neben der
"Orts- und Straßenorganisation"
einen "Politischen Verein"
mit einem regelmäßigen
Vereinsleben. Die Synthese aus beiden
ist wohl auch heute noch - über
80 Jahre später - Realität.
Die nächsten. Jahrzehnte brachten
keine wesentliche Änderung der
Organisationsform. Aus der Dynamik
der damaligen Ereignisse ist also
jede Neuerung oder Änderung der
Parteistruktur durchaus begründbar
und eine Reaktion auf die spannungsgeladene
Gesellschaft einerseits und die darin
eingebettete Organisation der Sozialdemokratie
andererseits. Unsere heutige Parteistruktur
spiegelt jedoch eine Gesellschaft
wider, die schon lange Zeit nicht
mehr existiert. Wir als SPÖ leben
also seit längerem bereits in
einer Scheinwelt.
Am letzten Bundesparteitag wurde für
eine zweijährige "Diskussionsphase"
ein neues Parteistatut für experimentierfreudige
Bezirksorganisationen "erlaubt"..
Auch wenn beim diesjährigen Bundesparteitag
eine endgültige Fassung eines
neuen Organisationsstatuts beschlossen
werden wird, sollte ein Passus aufgenommen
werden, der es Bezirksorganisationen
auch weiterhin möglich macht,
in ihrem unmittelbaren Arbeitsbereich
neue Formen inner-parteilicher Demokratie
auszuprobieren. Zwei Jahre "Probestatut"
sind ein viel zu kurzer Zeitraum,
und außerdem bergen neue Formen
immer auch das Risiko von Mißerfolgen,
so existieren beispielsweise unzählige
Formen von Vorwahlsystemen, nicht
alle haben sich als erfolgreich herausgestellt.
Generell sei festgehalten, daß
die SPÖ in Zukunft weniger strukturorientiert
sondern verstärkt prozeßorientiert
ausgerichtet werden sollte. Diese
These soll im folgenden kurz erläutert
und auf die praktische Umsetzungsmöglichkeit
überprüft werden. Oft hört
man, daß als eine der ersten
Maßnahmen die herkömmliche
Sektionsstruktur aufgelöst werden
sollte. Nun ist jedoch gerade die
Sektion die am weitesten nach außen
vorgeschobene Kontaktstelle der Organisation
SPÖ zum Rest der Gesellschaft,
allerdings würde locker die Hälfte
oder ein Drittel der Gesamtanzahl
ausreichen. Das ungeheure Potential,
das in den Sektionen und ihren Mitarbeiter/innen
(auch jenen, die neu zu gewinnen sind)
steckt, soll durch Re-Politisierung
und Re-Ideologisierung neu geweckt
werden. Gleichzeitig muß jedoch
die gesamte Organisationshierarchie
verflacht werden. Das bedeutet den
Entfall von Hierarchie-Ebenen und
dem damit verbundenen "Macht-
und Kompetenzverlust" einiger
bisheriger Entscheidungsträger
oder besser Effizienzverhinderer.
Aber schön der Reihe nach ...
Welchen Grund sollte heute ein SPÖ-Mitglied
haben, in eine Sektion (oder Bezirksorganisation)
zu kommen. Doch wohl nur den, die
SPÖ ihre Politik aktiv mitgestalten
zu wollen (sieht man von den unrealistischen
und demokratiepolitisch bedenklichen
Forderungen nach Arbeitsbeschaffung
und
Wohnungsvermittlung ab). Doch diesen
Wunsch nach Partizipation kann ihm
derzeit kaum eine Sektion bieten.
Gleichzeitig fühlt sich die Sektion
nach jeder Wahlniederlage und jedem
Stimmenverlust bestenfalls in der
Zuschauerperspektive, denn umgekehrt
sieht sich klarerweise auch keiner
verantwortlich, da die Sektion bestenfalls
ausführendes Organ im Wahlkampf
beziehungsweise allgemein bei politischen
Meinungsbildungsprozessen ist. Bezirk,
Land und Bund hatten von der Sektion
jahrzehntelang bestenfalls das Mitgliederinkasso
verlangt. Sonst war und ist nichts
erwünscht. Die Situation der
Bezirkspartei gegenüber Land
und Bund ist nur graduell besser.
Wie wäre nun eine Einbindung
sowohl des interessierten Mitglieds,
der interessierten Sektions- und Bezirksmitarbeiter/innen
außerhalb der derzeit existierenden
Hierarchie-Pyramide möglich?
Vor allem durch Verflachung der Pyramide,
Öffnung der Gremien und Entfall
von "Führungsebenen".
Einbahnstraße
Seit längerem laufen Informationsprozesse
in der Partei nur in eine Richtung
ab. Grob vereinfacht kann man sagen,
oben wird angeschafft und unten ausgeführt.
Die Sinnhaftigkeit vieler Maßnahmen
konnte kaum mehr erklärt werden.
Von Gremium zu Gremium wird weiter
berichtet, die Frustration steigt.
Als Argument gegen eine breitere Entscheidungsfindung
gleich zu Beginn der Diskussion wird
immer angeführt, bei größeren
Gremien würde die Diskussionszeit
wesentlich verlängert, Sitzungen
würden endlos dauern.
Diese Befürchtungen sind zweifellos
berechtigt. Ich behaupte aber, daß
man nicht den Zeitablauf der einzelnen
Sitzung messen darf, sondern den Gesamtzeitaufwand
von "ganz oben" bis "ganz
unten". Und da kommt von Ebene
zu Ebene ein ganz gehöriger Zeitverlust
durch Frustrationswiderstand dazu,
der in Summe die besten Ideen wirkungslos
macht. Wären die Gremien durchlässiger,
könnten mehr Personen an der
Entscheidungsfindung mittun und würden
gewaltige Reibungsverluste verhindert
werden. Im jetzigen System hört
man meist als Antwort auf neue Ideen
jede Menge Argumente, warum etwas
aus welchen Gründen nicht funktionieren
kann ("das war schon immer so";
"das haben wir schon probiert";
"das kostet zuviel Geld";).
Wären all diese Mitarbeiter bereits
bei der Ideenfindung dabei, bräuchte
man sich vermutlich um die Motivation
keine Sorgen mehr machen. Auf Bezirksebene
wäre es beispielsweise möglich,
mehr Interessierte an Vorstands-,
Ausschuß- und Klubsitzungen
teilnehmen zu lassen. Die Praxis zeigt,
daß nicht so viele tatsächlich
kommen, als ursprünglich befürchtet.
Und bei jenen, die kommen, überwiegen
die produktiven Beiträge wesentlich
gegenüber den unproduktiven.
Wie oben erwähnt, verlängert
sich die Zeit, die zur Entscheidungsfindung
notwendig ist, aber dafür identifizieren
sich wesentlich mehr Funktionäre
mit dem tatsächlichen Ergebnis.
Prinzipiell ist dieses System auf
allen Ebenen möglich.
Je mehr Mitarbeiter miteinander kommunizieren,
desto mehr Mitwirkung ist möglich.
Darüber hinaus könnte man
auf Landesebene themenorientierte
Arbeitskreise installieren, deren
jeweiliger
Diskussionsabschluß etwa in
Wien durch eine derzeit kaum einberufene
"Wiener Konferenz" sein
könnte.
Folgendes Szenario wäre denkbar:
Die am jeweiligen Landesparteitag
beschlossenen oder zugewiesenen Anträge
verursachen ja derzeit zwar bei Partei-
und Ministersekretären einen
regen Schriftverkehr, um die politische
Umsetzung der Anträge kümmert
sich aber keiner mehr, oftmals nicht
einmal mehr der Antragsteller. Der
Landesparteitag könnte nun zu
jedem Themenkreis eine Arbeitsgruppe
einsetzen, an der jeder interessierte
Parteimitarbeiter aus ganz Wien teilnehmen
kann. Bei zu großer Personenzahl
müssen diese themenorientierten
Arbeitskreise eben nochmals unterteilt
und in Konkurrenz zueinander arbeiten
oder durch regional kleinere "Untergruppen"
ergänzt werden.
Nach einigen Monaten Tätigkeit
- Diskussion untereinander und mit
zuständigen Ministern, Parteisprechern,
Stadträten - wird das Ergebnis
bei einer Wiener Konferenz (in den
Bundesländern heißt das
dann eben anders) präsentiert.
Zielvorgabe ist lediglich, wie etwa
bestimmte beschlossene Anträge
in möglichst kurzer Zeit auch
politisch umgesetzt werden können.
Und das ist dann in weiterer Folge
Auftrag für die gesamte Landesorganisation
einschließlich der Bezirke.
Befragungen von Mitgliedern zeigen,
daß sich viele zwar kaum für
lanngfristige Tätigkeiten bereit
finden (die "Ochsentour"),
für kurzfristige Aktionen oder
überschaubare Aktivitäten
jederzeit zu haben sind, ohne daß
sie dafür auch Amt und Würden
wollen. Darüber hinaus kann die
Mitarbeit dem einen oder der anderen
durchaus so Spaß bereiten, daß
daraus neue Mitarbeiter auch auf Dauer
gewonnen werden könnten. Die
derzeit ständig zitierten Themensektionen
sind ja auch nichts anderes.
Um diese etwas populärer zu machen,
müßte man allerdings verstärkt
dafür werben und vor allem im
Angebot an die Mitglieder unterscheiden
zwischen "Themenzirkel"
(für Leute, die sich gezielt
mit einem bestimmten Thema beschäftigen
möchten), "Planungseinheiten"
(ein vorhandenes konkretes Problem
analysieren und Handlungsmöglichkeiten
erarbeiten) und "Projektgruppen"
(Thema und Ziel
bereits zu Beginn vorhanden, der Weg
wird erarbeitet). Dadurch wird der
Begriff "Themensektion"
sicherlich etwas durchschaubarer.
Wesentlich ist auch hier: nicht die
Struktur ist entscheidend, sondern
der Prozeßablauf.
Wer kandidiert?
Zuletzt soll auch noch das heikle
Thema "Kandidaten- und Mandatareauslese"
kurz gestreift werden. In Parteigremien
auf allen Ebenen überwiegt derzeit
das Prinzip der "Repräsentativität",
also die Vertretung nach bestimmten
regionalen oder sachlichen Gesichtspunkten.
Dieses Prinzip stößt dann
an seine Grenzen, wenn eine bestimmte
Region (also Sektion oder Organisation)
aus verschiedenen Gründen nicht
seinen "Besten" kandidieren
kann. Weil aus bestimmten Gründen
nur mehr wenige Leute verfügbar
sind - und das ist nicht nur quantitativ
gemeint - und damit das "Auswahlpotential"
zu klein ist. Oder weil man als Belohnung
seinen Ältesten schickt, der
dann im nächsthöheren Gremium
seiner Altersklausel entgegendämmert.
Oder weil aus Rivalitätsgründen
(Sprichwort: "Wenn zwei sich
streiten ...") ein Kompromißkandidat
entsandt wird.
Häufig ist auch das einzige Qualifikationskriterium
jahrzehntelanges Kassierengehen oder
die Herkunft aus einer mitgliederstarken
Sektion. Dem Prinzip der Repräsentativität
soll hier das Prinzip der "Best-Auslese"
entgegengesetzt werden und zwar sowohl
bei innerparteilichen Gremien als
auch bei Kandidaturen für ein
öffentliches Mandat. Jeder, der
Interesse hat, soll sich bewerben
können (das ist theoretisch jetzt
auch schon möglich), kommt dann
auf eine alphabetisch gereihte Liste,
und die jeweils Wahlberechtigten oder
Delegierten wählen den ihrer
Meinung nach Geeignetsten. Entscheidungshilfen
können sein: Qualifikationsoffenlegungen,
innerparteiliche Aus- und Weiterbildungsnachweise
(um Mißverständnisse zu
vermeiden: hier ist nicht die Schulausbildung
gemeint!), Kandidatenhearings.
Hearings bieten einerseits den Bewerbern
die Möglichkeit, sich bekannt
zu machen und andererseits den Wählern
die Chance, ihre Kandidaten auch kennen
zu lernen. Und bei Hearings soll es
schon vorgekommen sein, daß
so mancher bemerken mußte, daß
das Bild, das er von sich selbst hatte,
überhaupt nicht mit jenem übereinstimmte,
das sich andere von ihm machen. Interessanterweise
sträuben sich heute eher die
Angehörigen der sogenannten "68er
Generation" gegen Vorwahlen.
Vermutlich deshalb, weil sie - am
Weg durch die Institutionen - heute
endlich jene Mandate erreicht haben,
die sie immer schon haben wollten.
Und wer riskiert da schon gerne Vorwahlen?
Zum Abschluß stelle ich noch
etwas Traditionelles in Frage: die
Veranstaltungsform Referat mit Diskussion.
Die war wohl auch in früheren
Zeiten unbedingt notwendig, woher
sollte man schließlich seine
Informationen bekommen. Doch heute
erfährt der "normale"
Staatsbürger etwas aus der "Zeit
im Bild" viel früher, als
der zur selben Zeit im Sektionslokal
diskutierende Mitarbeiter. Referenten
bieten bestenfalls mit Insider-Informationen
Neuigkeiten oder durch Fachthemen,
ansonsten erfüllen sie leider
häufig die Funktion des Watschenbaums
für frustrierte Funktionäre.
Der Zeit gemäß
Die zeitgemäße Form für
Sektionsabende beziehungsweise für
Parteiveranstaltungen ganz allgemein
sind Workshops und Seminare. Erreicht
werden muß - und hier sei aus
dem Leitantrag des Bundesbildungsausschusses
zitiert: "Das Erkennen von Zusammenhängen
und Lernen an praktischen Beispielen
muß dabei ebenso im Vordergrund
stehen wie Informationsverarbeitung
und kritische Verwertung von Information.
Teamarbeit, Kooperations- und Konfliktfähigkeit
gehören dazu ebenso wie das Anknüpfen
an persönlichen Lebensinteressen
und das Erlernen von Methoden längerfristiger
Projektarbeit im unmittelbaren Wohn-
und Lebensbereich."
Manche meiner Vorschläge mögen
beim ersten Lesen provokant klingen,
aber mit dem derzeitigen System sind
wir, das zeigen alle Wahlen der letzten
Zeit, am besten Weg zu einer 30 Prozent-Partei
zu werden.
Der
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