Datum/Zeit:
24.02 12:13
OTS130 5 II 0308 DS10003 24.Feb 05
Medien/Internet/Kriminalität/SPÖ/Wien-Klub/Lindenmayr
SPÖ-Lindenmayr:
"Unterhaltungsindustrie soll
Kriminalisierungen von Internet-Tauschbörsennutzern
endlich stoppen!" =
Wien (SPW-K) - "Gegen die Kriminalisierungskampagne
der Musikindustrie formiert sich im
deutschsprachigen Raum zunehmend Widerstand",
sagt der Wiener SPÖ-Gemeinderat
Siegi Lindenmayr. "Musik-Downloads
für den Privatgebrauch sind meiner
Meinung nach nicht illegal und schon
gar nicht mit den Delikten 'Raub'
oder 'Piraterie' gleichzusetzen, wobei
das Kopieren aus gewerblicher Gewinnabsicht
selbstverständlich zu verurteilen
ist", stellt Lindenmayr klar.
Ein Bündnis aus Bürgerrechtsorganisationen und
politischen Bewegungen sammelt mittels der Website www.FairSharing.de
Unterschriften für eine Legalisierung des Downloads
für den Privatgebrauch. "In Österreich
ist die rechtliche Seite des Filesharing für den
Privatgebrauch noch nicht eindeutig geklärt. Damit
dies weiterhin straffrei bleibt, unterstütze ich
diese Kampagne", so Lindenmayr weiter.
"Jugendliche Downloader sind
die Kunden von morgen. Wenn sie sich
verstärkt alternativer Methoden
zum früher weitverbreiteten Kopieren
im Freundeskreis bedienen, ist das
lediglich die Folge davon, dass die
Musikindustrie die Einführung
neuer Technologien lange verschlafen
hat und andererseits die Downloads
der Musikportale stark überteuert
sind.", folgert der SP-Gemeinderat
weiter. Anstelle des offenen Zugangs
zu Wissen und Kultur drohen Einschüchterung,
Kriminalisierung, Überwachung
und Zensur. Statt die Chancen der
neuen Medien zu nutzen, verklagt die
Unterhaltungsindustrie ihre eigenen
Kunden. Millionen von TauschbörsennutzerInnen
werden überwacht und kriminalisiert.
Lindenmayr nahm dabei auch Bezug auf die von der SPÖ-Wien
geführten Zukunftsdiskussion "Wiener Visionen
2010-30-50", bei der u. a. auch festgehalten wird,
dass kulturelle Angebote für alle auch leistbar sein
sollen. Ebenso wird im SPÖ-Parteiprogramm festgehalten,
dass Sozialdemokratische Kulturpolitik für einen
breitestmöglichen Zugang zur Vielfalt des künstlerischen
Lebens arbeitet und sich für den Abbau von Barrieren
einsetzt, die sich beispielsweise durch Preisgestaltung,
regionale Gegebenheiten oder Bildungsdefizite ergeben
können.
"Ein breitest möglicher
Zugang zur Vielfalt des kulturellen
Angebotes unter Nutzung modernen Vertriebswege
für alle muss auch zukünftig
gewahrt bleiben", schloss Lindenmayr.
(Schluss) |